Review ‘De Grove Korrel’
GUUS JANSSEN & HUIB EMMER De Grove Korrel (GeestGronden, GG29): Janssen, der 1951 in Heiloo geborene Pianist, Cembalist, Organist, kurz, Meister aller Keys, ist bei mir verklammert vom Maarten Altena Octet und I Companis „Fellini 100“, mit dazwischen allerhand Handwerk im ICP, mit Han Bennink etc. Emmer, vom gleichen Jg. 51, ist bei mir mit Bassgitarre bei Louis Andriessens Hoketus verzeichnet und mit Loos, wo er E-Gitarre gespielt hat. Hier spielt er in launigen Clashes Electronics und Electrobeats zu Janssens Keys. Wobei die nicht immer so leicht als solche zu erkennen sind wie beim orgeligen Wabern bei 'Annabel Lawrence' als finalem Treppauf, an dem Emmer sägt wie ein schlitzohriger August am Stuhl des Weißclowns. Bei 'Beitelkade' drückte er zuvor schiefe Tasten zu unbändigen oder stupid pochenden Drum-Machine-Beats, zischenden und rhythmisierten Impulsen, und sind die merkwürdigen Sounds wie von einem surrenden furzenden Baritonsax nicht auch von ihm getriggert? Zeug also, wie man es nicht unbedingt von zwei alten Zauseln erwartet. Doch 'Hamerstraat' bestätigt den spleenigen Ansatz mit komischen Klängen und im Comic-Stil – krumme, allemal spaßige Rhythmen, kurios jaulende, pochende, federnde Klänge von Synthie, Drum Machine und Gothic-Orgel. 'Vogelplein' trägt die Vogeligkeit im Titel und zwitschert und blubbert entsprechend groovy mit spinnertem Arpeggio und alarmiert sausendem Glissando zu Stomp- und Rasselbeats und wupprig rauen Repetitionen. Wie sich solche Vögel jahrelang von einem Geert Wilders regieren lassen sollen, ist die pure Eulenspiegelei.